In ganz Europa sind derzeit Anlagen zur Herstellung von Polyurethan-Blockweichschäumen geschlossen oder arbeiten infolge der Covid-19-Pandemie mit stark reduzierter Kapazität. Wie der europäische
Verband der Hersteller von PUR-Blockweichschäumen
Europur (Brüssel / Belgien;
www.europur.com) mitteilt, hat sich die
Produktionssituation seit Mitte März aufgrund mangelnder Nachfrage aus den Abnehmerindustrien, geringer Verfügbarkeit von Arbeitskräften oder Regierungsentscheidungen rapide verschlechtert.
„Unser Problem ist derzeit nicht der Zugang zu chemischen Rohstoffen. Unsere Industrie leidet unter dem starken Rückgang in der Nachfrage (…), da alle Automobilwerke und ein Großteil des
Einzelhandels in ganz Europa geschlossen wurden. Eine geringe Nachfrage besteht noch nach Produkten für den Online-Verkauf und nach medizinischen Matratzen. Sie reicht aber bei weitem nicht aus,
um die in anderen Bereichen verlorenen Mengen auszugleichen", erläutert Europur-Generalsekretär
Michel Baumgartner.
Momentan sind alle Zulieferbetriebe für die Automobilindustrie geschlossen. In Südeuropa haben außerdem Werke, die überwiegend den Bettwaren- und Möbelsektor beliefern, ihre Produktion
eingestellt. In anderen europäischen Ländern arbeiten sie mit stark reduzierter Kapazität.
In den folgenden Ländern werden derzeit PUR-Schaumanlagen mit stark reduzierten Kapazitäten betrieben: Außer im deutschsprachigen Raum auch in den Balkanländern, den baltischen Staaten, den
Benelux-Ländern und auch der Mehrzahl der mittel- und osteuropäischen Staaten. Hinzu kommen die britischen Inseln, Griechenland und Skandinavien. In Frankreich, Italien, Portugal und Spanien
wurden die Anlagen vorübergehend komplett stillgelegt – in Spanien voraussichtlich sogar bis Mitte Mai. Es sollen aber geringe Mengen medizinischer Schaumstoffe hergestellt werden. In Portugal
gibt es Hinweise, dass einige Werke in der zweiten Aprilwoche wieder öffnen könnten. In der Türkei bleiben die meisten Werke bis mindestens zum 6. April geschlossen.
Laut Europur erwarten die Unternehmen der Branche eine weitere Verschlechterung der Lage im April. Die Produktion werde um 30 bis 80 Prozent zurückgehen. Zudem wird in den kommenden Wochen
aufgrund von Grenzschließungen, strengeren Kontrollen an den Grenzübergängen und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften mit weiteren Unterbrechungen in der Lieferkette gerechnet – von der
Rohstoffanlieferung bis zu den Endprodukten.
Aufgrund der Pandemie verschieben zudem Europur und
Euro-Moulders (Brüssel / Belgien;
www.euromoulders.org) ihre
ursprünglich für den 4. bis 5. Juni geplante Jahreskonferenz auf den 24. bis 25. November 2020.
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